Wussten Sie, dass ...
Eine alte Vor-UG02-Sammlung
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- zwei wissenschaftliche Mitarbeiter aus Polen am Institut für Statistik gekündigt haben, da sie in Polen mehr verdienen. CC
- am Institut für Statistik von vier Lehrkanzeln zwei vakant sind und wegen budgetärer Maßnahmen nicht nachbesetzt werden, und das schon seit mehreren Jahren, obwohl in dieser Zeit die Zahl der StudentInnen stetig steigt. CC
- internationale KandidatInnen für Professorenstellen diese Stellen meist nur unter Inkaufnahme von Gehaltseinbußen antreten können (Pensionsregelung, etc.). CC
- Hochschullehrer/innen für die Betreuung und Beurteilung einer Dissertation weniger Entgelt bekommt als ein Gymnasiallehrer für die Betreung und Beurteilung einer Facharbeit?
Christian Vielhaber, ebenfalls: Oliver Vitouch (siehe unten) - Hochschullehrer/innen nur eine Überstundenpauschale erhalten, daß aber für eine erfolgreiche Universitätskarriere über viele Jahre hinweg Arbeitszeiten von 70, 80 oder 100 Stunden die Woche völlig normal sind? (CV)
- durch die steigenden Studierendenzahlen effektive und kontinuierliche Forschungsarbeit fast nur mehr an Wochenenden in vorlesungsfreien Zeiten und in Urlaubszeiten geleistet werden kann? (CV)
- Hochschullehrer/innen für die Kosten der Teilnahme an Kongressen, Konferenzen etc. im Rahmen persönlicher Fortbildung zum großen Teil persönlich aufkommen müssen.
- es den österreichischen Universitäten schon heute schwerfällt, BewerberInnen für akademische Karrieren zu gewinnen, weil die Gehälter und Arbeitsbedingungen zu schlecht sind?
Oliver Vitouch, Inst. f. Psychologie d. Univ. Wien, dzt. Max-Planck-Institut f. Bildungsforschung, Berlin, vitouch(@)mpib-berlin.mpg.de - viele UniversitätsassistenInnen in den letzten 5 Jahren mit Netto-Gehaltseinbußen von fast 30% konfrontiert waren? (OV)
- WissenschaftlerInnen ihre erste ´ganze´ (und ganz bezahlte) Stelle heute oft erst im Alter von 30 Jahren oder später erlangen? (OV)
- jede/r Universitätsassistent/in vor einer ´pragmatisierten´ Laufbahn rund 10 Jahre in kündbaren Dienstverhältnissen arbeitet? (OV)
- Lehr- und Betreuungstätigkeit für nationale und internationale Karriereschritte (Professurberufungen) weitgehend irrelevant sind, da hier praktisch ausschließlich wissenschaftliche Veröffentlichungen zählen?(OV)
- an besonders belasteten Instituten AssistentInnen mit 100 Seminarteilnehmern und 20 DiplomandInnen keine Seltenheit sind? (OV)
- der Verwaltungsaufwand an den Universitäten bei stagnierendem Personalstand stetig wächst - nicht zuletzt durch die aufwendige Implementierung des neuen Universitäts-Organisationsgesetzes, das nun schon wieder veraltet sein soll? (OV)
- Überstundenabgeltungen für Universitätslehrer nicht existieren - dafür gibt es eine geringfügige einheitliche Pauschale? (OV)
- leistungsorientierte Bezahlung an den Universitäten ein Fremdwort ist, ein Lehrender mit 100 Seminaristen also genau die gleiche Entlohnung erhält wie einer mit 10 - eine Ausnahme bildeten die demnächst eingesparten Prüfungsgelder? (OV)
- die Betreuung einer Diplomarbeit an der Universität schlechter entgolten wird als die Betreuung einer Fachbereichsarbeit an einer AHS? (OV)
- Engagement in Lehre und Universitätsmanagement bestraft wird - weil weniger Zeit zum Forschen und Veröffentlichen bleibt? (OV)
- ein wesentliches Problem der österreichischen Universitäten in der völlig ungleichgewichtigen Belastung einzelner Studienrichtungen und Standorte liegt - ein politisches, kein universitäres Versäumnis? (OV)
- erhöhte Mobilität heute für junge WissenschaftlerInnen als selbstverständlich gilt, während Gehalt und Ressourcen mit der Privatwirtschaft schon lange nicht mehr Schritt halten können? (OV)
- der diskrete Charme des ´Neuen Dienstrechts´ in der weiteren Erhöhung des Drucks bei weiterer Verminderung der Anreize liegt (Implosionsstrategie)? (OV)
- die Zeit von der ersten Einreichung bis zur Publikation eines wissenschaftlichen Aufsatzes mehrere Jahre betragen kann, in denen den AutorInnen nur Geduld bleibt? Ist man im Zeitschriftenherausgebergremium bekannt, kann es schneller gehen, das ist für viele Karrieren durchaus wichtig. Aber die Arbeit in solchen Gremien wird bei Evaluationen nur sehr gering bewertet, und ist als Dienstleistung an der Wissenschaftsgemeinschaft auch nicht bezahlt.
Verena Winiwarter verena.winiwarter(@)univie.ac.at - Gutachtertätigkeiten für den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und die Ministerien ehrenamtlich sind? (VW)
- das Institut für Wirtschaftswissenschaften (WIN-Fakultät) in einer im European Economic Review (vol. 43, 1999, S.1150-1168) publizierten Untersuchung nach seiner Forschungsleistung unter allen Instituten im deutschen Sprachraum an erster Stelle und unter allen Instituten Europas an 11. Stelle gereiht wurde?
Georg Kirchsteiger georg.kirchsteiger(@)univie.ac.at - die Mittel für Computer des Instituts für Wirtschaftswissenschaften, das auch Informatiker betreut, zwischen 1999 und 2001 um 80 (!) Prozent gekürzt wurden? (GK)
- die Mittel für Computer des Instituts für Statistik und Decision Support Systems, das alle Studien der WIN betreut, unter anderem auch Informatiker betreut, zwischen 1999 und 2001 um 80 (!) Prozent gekürzt wurden? (CC)
- das neue Dienstrecht in der aktuellen Form von Anfang Jänner 2001 bereits ab 1. Oktober dieses Jahres mehr als die Hälfte aller Assistenten an einem Institut der medizinischen Fakultät der Universität Wien ihren Job kosten kann.
Michael L. Pretterklieber, michael.leopold.pretterklieber(@)univie.ac.at - das dabei großteils noch mehrere Jahre über diesen Stichtag hinaus gültige Verträge grundlos und überfallsartig gekündigt werden. (MLP)
- die Betroffenen wegen der höheren Dienstgeberabgaben, die bei privatrechtlichen Anstellungen anfallen und aufgrund der herrschenden Spargesinnung wahrscheinlich wenig Chancen auf eine Aufnahme in eine der „Säulen“ des neuen Dienstrechts haben werden. (MLP)
- damit etwa 300 StudentInnen im Wintersemester 2001/2002 unverschuldet ihren Praktikumsplatz verlieren, weil die sie betreuenden Assistenten nicht mehr da sind. (MLP)
- mit dem neuen Dienstrecht praktisch diejenigen bestraft werden, für die es angeblich wegen der gewünschten Felxibilisierung geschaffen wird - die wissenschaftlichen Nachwuchskräfte. Diesen verschlechtert man wegen der fehlenden Kontinuität die wissenschaftliche Laufbahn und macht so ein längeres Verbleiben an der Universität weitgehend unattraktiv. (MLP)
- ein „beamteter“ Universitätsassistent resp. Professor letztendlich dem Dienstgeber billiger kommt, als ein privatrechtlich Angestellter, da wir Staatsbedienstete wesentlich höhere Krankenversicherungs- und Pensionsbeiträge selbst zahlen müssen. Außerdem erspart sich der Dienstgeber bei uns den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung. (MLP)
Der ursprüngliche ENTWURF für Aussendungen, Flugblätter und kurze Infos
Wussten Sie, dass
- der Mittelbau den größten Teil der Lehre trägt
- der Mittelbau maßgeblich an der Forschung beteiligt ist
- der Mittelbau einen erheblichen Teil der Verwaltung durchführt
- Assistenten 25 Tage Urlaub pro Jahr haben und nicht (wie Lehrer) während der vorlesungsfreien Zeit dienstfrei gestellt sind
- Assistenten zum Teil kein ausreichendes Karriereleitbild haben und trotz Mehrfachbelastung fast ausschließlich nach ihren Forschungsleistungen beurteilt werden (Habilitation)
- der Mittelbau für notwendige und im Dienstrecht verankerte internationale Forschungs-, Weiterbildungs und Vortragsaufenthalte größtenteils privat aufkommen muss (maximal 6000 ATS Reisekostenzuschuss pro Jahr, der heuer zum Großteil wegen der Sparmaßnahmen ganz entfiel)
- der Mittelbau für die Finanzierung von für Lehre und Forschung notwendige aktuelle Literatur zum Teil selbst aufkommen muss.
- der Mittelbau zum Teil privat modernere Arbeitsgeräte besitzt und zur Erfüllung dienstlicher Erfordernisse verwendet als ihm vom Dienstgeber zur Verfügung gestellt werden können
- der Mittelbau sowohl durch die Sparmaßnahmen bei den Beamten, als auch das Universitäts/Bildungssparpaket, und das allgemeine Sparpaket kumulativ getroffen wird
- der Mittelbau eine der wenigen aktiven Berufsgruppen ist, die bei gleichem Arbeits- und Zeitaufwand neben einem Realeinkommensverlust sogar einen Nettoeinkommensverlust zu verzeichnen hat
- die im Grünbuch der Regierung (siehe www.bmwf.gv.at/4fte/materialien/gruenbuch; Material gelöscht, Anm.d.Red.) vorgesehene Dienstrechtsreform der UniversitätsassistentInnen ein sicheres Ende der universitären Laufbahn von fachlich hochqualifiziertem wissenschaftlichem Personal nach 10 Jahren bedeutet, da maximal ein Drittel ihre Karriere an der Universität fortsetzen darf, soweit dies auf Grund von vorhandenen freien Planposten und budgetärer Bedeckbarkeit überhaupt möglich ist.
- qualifizierte Wirtschaftsfachleute zum Teil schon jetzt nicht mehr bereit sind, Lehrveranstaltungen gegen einen Anerkennungsbeitrag abzuhalten.
- treffsicher sozial schwächer gestellte, da oft nur halbtagsbeschäftigte junge LektorInnen und AssistentInnen die größten Einkommenseinbußen erfahren haben und werden.
- der Mittelbau sich einstimmig gegen die überfallsartige und kontraproduktive Einführung von Studiengebühren ausgesprochen hat, da dadurch nicht nur die Betroffenen erheblich belastet werden, sondern auch weder die finanziellen noch die strukturellen Probleme der Universitäten gelöst werden.
- die teilweise Rücknahme und Wiederbereitstellung der universitären Sparmilliarde 2000, und somit das Kapital für Sachinvestitionen an die Einführung der Studiengebühren gebunden wurde
- der Mittelbau aus sozialem Verantwortungsbewusstsein, Solidarität mit den Studierenden und aus eigenem Idealismus bisher von schärferen Maßnahmen abgesehen und die Sparmaßnahmen abgefedert hat, und trotz teilweise erheblichen Einkommensverlusten und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen mehr Studierende als didaktisch vertretbar (die Ausbildung der/des Einzelnen leidet darunter) in seine Lehrveranstaltungen aufgenommen hat.
Der Mittelbau warnt davor, dass
- Idealismus in Demotivation umschlagen kann
- die tendenziell implizierte Negativauslese bei weiter sinkenden Gehältern langfristig die Ausbildung gefährdet - und damit verbunden den Wirtschaftsstandort Österreich. (Schlagwort: „Wir benötigen ausländische Computerfachleute!“)
Der Mittelbau fordert deshalb
- Qualitätssicherung in der Ausbildung, d.h., qualitativ hochwertige Lehre unter Benutzung moderner Medien, adäquate Gruppengrößen
- Studienzeitgarantie bzw. Regelstudienzeit für alle Studien
- entsprechende Ausstattung der Hörsäle und Laboratorien
- aktuelle Fachliteratur, sowohl für Lehrende als auch für Studierende
- moderne Geräte am aktuellen Stand der Technik für Forschung und Lehre
- angemessene, an internationalen Standards orientierte Bezahlung der zur Dienstpflicht gehörenden Forschungs-, Weiterbildungs- und Vortragsaufenthalte.
- ein Karriereleitbild für UniversitätsassistentInnen, das in ausgewogener Weise Forschung, Lehre und Engagement in der universitären Selbstverwaltung berücksichtigt.
- die Rückkehr zu einer demokratischen Gesprächskultur
- Wir fordern eine/n Minister/in, die/der ihr/sein Ressort vertritt und verteidigt, und aktive Bildungspolitik betreibt